Bericht • Irland

Mehr als 20 Jahre sind vergangen seit ich das letzte Mal in Irland war, aber ich erinnere mich noch gerne an dieses beeindruckende Land.

Im folgenden werde ich über die wohl am häufigsten besuchten Punkte Dublin, Giants Causeway, Cliffs of Moher, Rock of Cashle und Clonmacnoise ein wenig schreiben.

Angeblich soll es in Irland immer regnen, das stimmt so nicht. Bei meinen Besuchen scheinte recht häufig die Sonne.
Da von Irland die Christianisierung ausging, gibt es dort hauptsächlich Kirchen, Klöster, Friedhöhe, Burgen und Keltengräber zu sehen. Für die sportlichen gibt es die Möglichkeit einen Golf- oder Reiturlaub dort zu machen.

Für meine Irland Besuche hatte ich mir die Zeit der Rhododendronblüte ausgesucht. Obwohl ich heute in Hamburg lebe und recht viel Rhododendron sehen kann, habe ich seither nie wieder diese Mengen an Rhododendron in allen möglichen Farben und in den Größen gesehen wie damals.

Wasserfall in den Wicklow Mountains
Wasserfall in den Wicklow Mountains

Nach der Ankunft in Rosslar Harbour ging es durch die Wicklow Mountains nach Dublin.

Dublin die Hauptstadt der Republik Irland und die größte Stadt Irlands. Auf unserer Besichtigungsliste standen u.a. Christchurch Cathedral, Dublin Castle, Trinity Colleg, Old Library, Four Courts, General Post Office und die O’Connell Street.

Christchurch Cathedral, eine der ältesten Kirchen Dublins. Erbaut im 12. Jh. von den Normannen und 1878 im neogotischen Stil restauriert. Die Kirche in der Richard of Clare, auch genannt „Strongbow“, begraben ist, der Dublin im 12. Jh. eroberte. Eine der wenigen Kirchen im katholischen Irland die protestantisch ist. Christchurch Cathedral wurde im 16. Jh. protestantisch. Ein beeindruckender Bau, vor allem wenn man bedenkt, dass es damals noch keine motorisierten Hilfsmittel zum Bau gab.

Als großer Burgenfan war der Besuch von Dublin Castle ein muss für mich. Von der ursprünglichen Burg sind nur noch 2 Türme und ein Stück Mauer übrig. Im 18. Jh. wurde die Burg erneuert und diente bis 1922 als Sitz der englischen Vizekönige in Irland. Heute werden Irlands Präsidenten im ehemaligen Ballsaal, St. Patricks Hall, in ihr Amt eingeführt.

Viel gehört hatten wir von Trinity College. Jedem dem wir erzählten, dass wir nach Dublin fahren, empfahl uns Trinity College zu besichtigen. Bis 1873 durften an dieser Universität nur Protestanten studieren. Erst danach durften auch Katholiken an dieser Universität studieren. Die meisten der Gebäude stammen aus dem 18. und 19. Jh.
Vom College Park hat man einen der besten Plätze um auf die Gebäude zu sehen. Noch heute dient er den Studenten zur Erholung zwischen den Vorlesungen und für manch andere als schöne Möglichkeit die Mittagspause zu verbringen.
Am Trinity College haben u.a. Jonathan Swift, Oskar Wild, Bram Stoker und noch manch anderer studiert.

Doors of Dublin
Doors of Dublin

Auf dem Gelände des Trinity College befindet sich „Old Library“. Wer eine kleine Pause im College Park eingelegt hat, ist mit wenigen Schritten dort. Wie der Name vermuten lässt handelt es sich um eine Bibliothek, aber nicht um irgendeine Bibliothek. In „Old Library“ wird eine der ältesten Bibeln, das „Book of Kells“ aufbewahrt und ausgestellt. Im 8. Jh. geschrieben befindet sie sich heute in der „Old Library“ und wird dort in einer Glasvitrine ausgestellt. Laut dem Trinity College wurde das „Book of Kells“ zwischenzeitlich in 4 Bände aufgeteilt, wovon 2 dem Publikum zugänglich sind. Die Bände werden in regelmäßigen Intervallen ausgetauscht.

Ein weiterer historischer Ort in Dublin ist das „General Post Office“ im Herzen Dublins. Noch heute fungiert es als Postamt und beheimatet heute den Hauptsitz der Irischen Post. Es ist eines der Gebäude die während des Osteraufstandes 1916 eine große Rolle gespielt haben. Damals war das GPO das Hauptquartier der Rebellen. Wer mehr dazu wissen möchte findet sicherlich ausreichend Material dazu im Web.

Um Thematisch beim Osteraufstand zu bleiben, war der nächste Anlaufpunkt „Four Courts“. Das Gericht in Dublin. Damals hatten wir die Möglichkeit an einem Gerichtsprozess teil zu nehmen. Da wir, bedingt durch die Sprachbariere, darauf verzichteten machten wir nur eine Menge Fotos (auf Dia Film).

Die O’Connel Street, Dublins Flanier- und Einkaufsmeile, diente uns als schöner Abschluss unseres Dublin Besuches.
Nach einem netten Abend in einem Pub und einer gut geschlafenen Nacht ging es am nächsten Tag weiter.

Giants Causeway
Giants Causeway

Das nächste Ziel war „Giants Causeway“ in Ulster (Nordirland).
Zum damaligen Zeitpunkt, nur wenige Jahre nach der deutschen Maueröffnung, gab es noch eine Grenze zwischen der Republik Irland und Ulster, besser bekannt als Nordirland. Diese Grenze erinnerte uns stark an die ehemalige deutsch/deutsche Grenze. Eine große Betonmauer ragte plötzlich wie aus dem Nichts aus dem Boden. Ende der Autobahn. Es gab noch eine Spur pro Fahrtrichtung. Der Grenzübertritt war Ampel geregelt. Man fuhr durch eine Art Autoschleuse in der im Abstand von ca. 5m Metall Poller in den Boden eingelassen waren. In meterhohen Wachtürmen sassen Soldaten der englischen Arme und überwachten den Verkehr. Ein beklemmendes Gefühl beschlich uns bei der Durchfahrt.
Es war die Zeit in der, der Nordirland Konflikt immer noch schwelte. Die kleinste Kleinigkeit konnte den fragilen Frieden kippen. Und einen Tag vor unserem Besuch kam es zu einem fürchterlichen Massaker an einer katholischen Familie. Entsprechen angespannt war die Situation bei unserem Besuch.
Wenn ich daran zurück denke, bin ich froh, dass endlich eine Art Frieden in Nordirland eingekehrt ist und die Menschen auch dort ohne Angst leben können.

Über Belfast ging es in den Norden der Insel zu „Giants Causway“. Eine der vielen Sagen, die sich um „Giants Causway“ ranken ist, dass der Riese Finn McCaul diesen Pfad erschaffen hat, um trockenen Fußes nach Schottland gehen zu können. Ich finde das ist ein schöne Geschichte, auch wenn mir Geologen vehement widersprechen würden. Wer gerne wandert kann dies am „Giants Causeway“ auf zwei ausgeschilderten Rundwegen. Da die Wege nur bei Ebbe genutzt werden können, empfiehlt es sich vorher beim Tourist Office nachzufragen wann die nächste Flut erwartet wird. Ansonsten kann es sein, dass man in die raue Irische See gespült wird.

Da uns die sehr angespannte Situation damals sehr zu schaffen machte, fuhren wir nach dem Besuch über Bushmills zurück in die Republik Irland um am nächsten Tag den Plichtstop im Norden einzulegen. Wir fuhren zum nördlichsten Punkt Irlands, Malin Head.
Von dort ging zurück in den Süden der Republik.

Cliffs of Moher
Cliffs of Moher

Dort war einer der nächsten Höhepunkte, im wahrsten Sinn des Wortes, „Cliffs of Moher“. Klippen, die an manchen Stellen, fast 200m senkrecht ins Meer fallen. Ein traumhafter Aus- und Anblick. Bei diesen Klippen handelt es sich um eine der Touristenattraktionen. Ein Bus am anderen kippt seine Ladung Menschen aus, denen dann ca. 45 min. für die Besichtigung bleiben. Wir waren zum Glück mit dem eigenen Auto unterwegs und konnten somit selbst entscheiden wie lange wir uns die Klippen und den dort herrschenden Wind gönnen.
Auf den Klippen befindet sich ein Turm, der „O’Brians Tower“. Gebaut 1835 soll er den Besuchern einen noch besseren Ausblick auf die Klippen ermöglichen. Aber nicht nur von dort hat man, mit der richtigen Sehhilfe ausgestattet, einen tollen Blick auf die Vogelarten, die in den Klippen brüten. Darüber, dass die Jungvögel dort verdammt schnell fliegen lernen müssen, sollte man sich nicht zu viele Gedanken machen. Fehlversuche gibt es dort nicht.

Weiter geht es in den Süden der Republik. Wir steuerten über Limerick und Tipperary den „Rock of Cashle“ an.
Der Fels, auf dem sich die Überreste einer Burg und eines Klosters befinden, ragt über 60 m aus dem recht platten umliegenden Land.
Auf dem Felsen finden sich die Überreste einer romanischen Klosteranlage, die 1134 errichtet wurde und germanische udn englische Einflüsse aufweist.

Rock of Cashle
Rock of Cashle

Zu den besterhaltenen Teilen zählen eine Kapelle mit Steindach und zwei Rundtürme. Die um 1300 erbaute gotische Kathedrale lässt ihre Schönheit nur noch erahnen.
Zerstört wurde die Anlage durch Cromwells Truppen, während der Gefechte um die Vorherrschaft in Cashle. Fast alle Gebäude wurden zerstört und lassen somit ihre ursprüngliche Pracht nur noch erahnen.
Der Blick on der Felsplattform ist beeindruckend, besonders wenn die Sonne am Horizont untergeht und das umliegende Tal in rotes Licht taucht.

Eine weitere Touristen Attraktion durfte nicht fehlen; „Clonmacnoise“.
Die größte mittelalterliche Klosteranlage Irlands liegt einsam einer Biegung des ‚Shanon River‘. Erbaut wurde die Anlage im 6. Jh. und hat die Eroberungsfeldzüge der Wikinger und Normannen genauso erlebt wie die Zerstörung der Engländer.
Obwohl die Anlage schwer zerstört ist, lassen die Reste die ehemalige Größe erahnen. Die Angriffe unbeschadet überstanden haben 7 Kirchen, 2 Rundtürme und 3 Monumentalkreuze. Clonmacnoise ist der richtige Ort um tief Luft zu holen und zu „entschleunigen“. Nur wer sich die Zeit nimmt und sich auf den Ort einlässt wird ein Gefühl für die ursprüngliche Größe der Anlage und seine Faszination bekommen. Um die Besucher dabei zu unterstützen wurde bereits damals eine Mauer um das Areal gebaut.
Da zwischenzeitlich mehr als 20 Jahre vergangen sind, hat sich sicherlich noch mehr an der dortigen Anlage geändert.

Damit endet der kleine Bericht zu eine meiner Irland Urlaube an den ich noch heute gerne zurück denke.

Clonmacnoise
Clonmacnoise